Conan der Zerstörer
Original-Titel: Conan the Destroyer
Herstellungsland: USA 1984
Regie: Richard Fleischer
Buch: Stanley Mann
Darsteller: Arnold Schwarzenegger
Mako
Grace Jones

Conan bekommt von der undurchsichtigen Königin Taramis den Auftrag, zusammen mit ihrer Nichte Jehnna ein Horn zu suchen, daß einen schlafenden Gott erwecken soll. Als Gegenleistung verspricht Taramis dem tumben Helden, seine tote Geliebte Valeria wiederzuerwecken. Conan macht sich mit einem nervenden Sidekick sowie einem von der Königin gestellten Muskelprotz und der erwähnten Jehnna auf die fantasytypische Reise, in deren Verlauf sie neue und alte Freunde treffen und fantastische als auch menschliche Gegner aus dem Weg räumen.

Dieser Streifen scheint das alte Vorurteil, daß Fortsetzungen grundsätzlich schlechter als das Original sind, zu bestätigen. Milius (ansonsten eine Schwachbirne vor der Göttin; siehe "Die rote Flut") entwarf immerhin ein konsequentes, "barbarisches" Universum, das mit Zeitbezügen nicht geizte und ließ Fantasy-Elemente eher beiläufig in die minimalistische Story fliessen. Regisseur Fleischer indes kreierte eine bunte Comic-Welt, in der weder die Figuren noch die Geschichte ernsthaft angegangen werden. Der unbedarfte Schwarzenegger wirkt noch mehr als im Vorgänger unfreiwillig komisch, während er sich durch ganz klar als Kulissen erkennbare Sets hangelt und sich mit schlecht getricksten Monstern prügelt. Lediglich manche Naturkulisse sowie der Soundtrack von Poledoris - eine Wiederverwertung der Klänge aus dem Vorgänger - befinden sich über dem Trashniveau, das hier geboten wird. Wäre nicht manche blutige Matscherei enthalten, die von der Anzahl her jedoch klar hinter dem ersten Teil zurückbleiben, könnte man den Streifen munter in eine Reihe mit der "Xena/Hercules"-Unterhaltung einordnen und damit ins Kinderprogramm verbannen. Für Fans des Vorgängers, die die in an peckinpahsche Bilder erinnernde konsequente Blut- und Metzelorgie mochten, unzumutbar; für Fantasy-Fans zu langweilig und für Trash-Jünger nicht ergiebig genug.


2002 Hannes Schwarz