Original-Titel: | Wild Things |
Herstellungsland: | USA 1998 |
Regie: | John McNaughton |
Buch: | Stephen Peters |
Darsteller: | Matt Dillon
Kevin Bacon Neve Campbell Denise Richards Theresa Russel |
[Vorsicht: Wer den Film nicht kennt, sollte nicht weiterlesen. "Wild Things" ist ein Film, bei dem zu viel Information den Spaß vollends verdirbt].
Dies ist nur der Auftakt zu einem Verwirrspiel, in dem die Sympathien
des Zuschauers für die agierenden Personen mehrmals wechseln werden.
Präsentiert sich der Film anfangs als High-School-Drama, wandelt er
sich bald zu einem Thriller mit zumindest für das amerikanische Publikum
provozierenden Erotik-Szenen. Regisseur McNaughton (bekannt durch seinen
kontroversen "Henry - Portrait of a Serial Killer" und den ironischen SF-Film
"The Borrower") inszenierte das Soap-Thriller-Gemisch mit augenzwinkernder
Leichtigkeit, ohne dabei seine Protagonisten allzusehr zu karikieren.
Der Clou des Streifens, mit den Erwartungen des Zuschauers zu spielen,
ist meiner Meinung allerdings auch sein größtes Manko. Nach
dem ersten "Story-Twist" begann ich, alles für möglich zu halten
und war dann auch nicht mehr wirklich überrascht, wenn wieder ein
Charakter "umkippte" (erstaunt wäre ich eher gewesen, wenn dem nicht
so gewesen wäre). Dabei ging natürlich jede Anteilnahme an den
Charakteren verloren, weil nie wirklich sicher ist, wieviel in manchen
Szenen ausgelassen wird bzw. welche Rollen die beteiligten Personen innerhalb
dieser Szenen wirklich spielen. Man beschränkt sich in der Folge auf
bloßes Zuschauen und Herumknobeln; welcher der Beteiligten letztendlich
überleben wird, ist dabei nebensächlich geworden.
So ist "Wild Things" denn auch nur ein halbwegs vergnüglicher
Zeitvertreib ohne jegliche Bedeutung oder Aussage, der ziemlich bald nach
dem Ansehen wieder vergessen ist. Denise-Richards-Fans kommen voll auf
ihre Kosten, denn in "Wild Things" darf die Frau zeigen, was heute so alles
durch plastische Chirurgie möglich ist (für mich persönlich ist sie das
fleischgewordene Abbild einer "Barbie"-Puppe). Gegen Richards Freizügigkeit
wirkt denn auch Neve "No FFN" Campbell erwartungsgemäß ziemlich
blaß (mag auch sein, daß nur ich das so empfinde, weil auf
meiner Erotik-Skala die gute Neve ungefähr auf einer Höhe mit
Jar-Jar Binks rangiert).
Anzumerken wäre noch, daß das Gerücht, daß die Auflösung des Films erst während des Abspanns präsentiert wird, nur ein ebensolches ist. Die zusätzlich gezeigten Szenen räumen lediglich einige mehr oder weniger offene Fragen aus, deren Klärung man durchaus der Phantasie des Zuschauers hätte überlassen können.